WPG Debattierclub
Was erwartet euch?
Auf jeden Fall ein ganz, ganz neues WPG, das sich eher wie ein Gruppenspiel anfühlt, bei dem ihr wichtige grundlegende „Skills“ für euer späteres Leben erlernt
Winston Churchill, David Cameron, Theresa May, Boris Johnson – was haben diese Personen alle gemeinsam, außer dass sie englische Premierminister waren? Sie waren schon zur Zeit ihres Studiums bekannt für ihre Debattierfähigkeiten, die sie in den berühmten Debattierclubs ihrer Schulen und Universitäten erlernt hatten.
Winston Churchill gründete gar seinen eigenen „Dining Club“, wie diese Vereinigungen damals genannt wurden und teilweise heute noch heißen, mit dem Namen „The Other Club“, weil er in „The Club“, der schon existierte, nicht eingeladen wurde. Er traf sich regelmäßig mit einer ausgewählten Gruppe von Teilnehmern zum Dinner, bei dem heftig debattiert wurde.
Debattierclubs kommen aus England, sie sind dort an Mittelschulen wie Universitäten weit verbreitet. Sie trainieren schon an Schulen spielerisch Redekompetenz, Argumentation und Auftreten. Aber auch in Österreich, vor allem in Wien, haben sich Debattierclubs - inzwischen auch auf Deutsch - etabliert.
Im Vordergrund stehen nicht das Thema oder die Meinung des Redners zu dem Thema, sondern das Argumentieren, das freie Reden und das sichere Auftreten. Gewinner ist die Seite, die es schafft, die überzeugendste Argumentation der Debatte zu führen, die eindrücklichsten Reden zu halten und damit die Jury für sich einzunehmen.
Eine Debatte läuft folgendermaßen ab: Es gibt immer eine „Regierung“, eine „Opposition“, „freie Redner“ und eine „Jury“, die dann am Ende entscheidet, wer gewonnen hat. Regierung und Opposition bestehen aus jeweils drei Mitgliedern, die Jury ebenso. Daneben gibt es noch zwei oder drei freie Redner, die zu keiner der drei Gruppen gehören, das Thema der Debatte erst zu Beginn dieser erfahren und sich erst nach den ersten Rednern der Regierung und der Opposition für eine Seite entscheiden, für die sie dann auch eine Rede halten. Sowohl Regierung als auch Opposition versuchen, die freien Redner auf ihre Seite zu ziehen.
Das Thema wird zu Beginn der Debatte vorgelegt, dann werden die SchülerInnen in die Gruppen gelost – Regierung, Opposition und Jury – und dann können die beiden Diskutanten-Gruppen sich für 15min vorbereiten, wie sie in ihrer Argumentation vorgehen wollen.
Man kann sich also nicht aussuchen, auf welcher Seite man steht, man muss für die Seite, der man zugelost wird, die Argumente finden, was oft schwierig ist, da es vielleicht genau die gegensätzliche Meinung von dem ist, was man persönlich vertritt. Aber genau so lernt man, gute Argumente zu finden und diese zu begründen.
Sowohl während der Schullaufbahn als auch im späteren Leben ist es zentral, seine Positionen überzeugend und schlagkräftig vorbringen zu können. Debattierclubs sind eine Spielwiese dafür. Und ganz allgemein lässt sich sagen, dass eine gute Debatte immer die Grundlage unserer Demokratie ist.
Ihr könnt dieses WPG nur für ein Jahr wählen, daher könnt ihr die Matura in diesem Fach nicht ablegen. Der Debattierclub bereitet euch aber auch auf die Matura vor: Erstens lernt ihr das Argumentieren, das für die schriftliche Matura zentral ist, und zweitens wird es für euch selbstverständlich sein, euch sicher vor anderen zu präsentieren, was bei der mündlichen Matura von großem Vorteil ist.
Im folgenden Video könnt ihr euch das alles noch einmal ganz konkret ansehen:
https://www.youtube.com/watch?v=Tb9RWzAN1Rc